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Unser Statement zum Radverkehr in Freital 2019

15.03.2019
Chris Meyer
Lesedauer 2 Minuten
Das Radfahren hat in den letzten Jahren in Freital und Umgebung wieder mehr Zuspruch gefunden. Nicht jeder Verkehrsteilnehmer will und muss sich motorisiert fortbewegen. Der Bewegungsradius, der Komfort und die Geschwindigkeiten der neuen Räder (z.B. auch E-Bikes) nehmen zu. Das führt zwangsläufig zu einer vermehrten Nutzung durch Radfahrer aller Altersgruppen auf allen Straßen und Wegen. Touristische Radwege sind gut, aber nicht ausreichend, wenn wir uns täglich, ökologisch, gesundheitlich und und .... bewusst fortbewegen wollen.

Auf den Nebenstraßen werden gefühlt keine Probleme von den Verkehrsteilnehmern diagnostiziert. Nur die "Hauptschlagader Dresdner Straße" steht permanent unter Kritik. Diese Hauptschlagader muss für alle (Radfahrer, Fußgänger, Krad-, Pkw- und LKW-Fahrer) gleichberechtigt nutzbar sein! Auf individuelle Anforderungen müssen wir als Stadtrat ausgewogen eingehen:

Fußgänger benötigen sichere Querungshilfen. Radfahrer möchten sicher und schnell zum Ziel. LKWs benötigen sinnvolle Kurvenradien. Busnutzer brauchen moderne Haltestellen. Pkw-Fahrer parken gern nah zu Geschäften und Dienstleitungseinrichtungen. All den Anforderungen wollen wir gerecht werden. Das geht nur mit Kompromissen. Dort wo es möglich ist, wollen wir Wünsche erfüllen. Aber dort, wo nichts geht bzw. der finanzielle Aufwand nicht vertretbar ist, gilt: Wir sind alle gleichberechtigt und müssen durch unser Denken und Handeln Unfälle vermeiden. Möglichkeiten sind: die Geschwindigkeit reduzieren, Gefahrenstellen markieren, bei Neubauten neue Anforderungen beachten. Verkehrsrowdies, egal ob mit oder ohne Motor, brauchen wir nicht!

1. Es steht aus unserer Sicht nichts im Wege, mit einem vertretbaren Aufwand die Dresdner Straße aus Sicht der Radfahrer von einem unvoreingenommenen Spezialisten analysieren zu lassen. Die
derzeitig gefühlten Fronten müssen durch eine sachliche Diskussion gelockert werden, wenn wir Kompromisse finden wollen. Nicht die gesamte Dresdner Straße muss verändert werden. Die gemeinsam gefundenen Schwachstellen müssen priorisiert werden und wenn möglich und sinnvoll entschärft werden.

2. Ein durchgängiger Radweg ist mit dem jetzigen Kenntnisstand nur mit sehr hohem Aufwand umsetzbar und würde dann andere Interessen einschränken. Beides sehen wir zurzeit nicht als sinnvoll an. In vielen anderen modernen zukunftsorientierten Städten gibt es gute Kompromisse zu reinen Radwegen.

3. Die wichtigsten Gefahren- oder Engstellen müssen aufgelöst werden. Die Geschwindigkeit aller Verkehrsteilnehmer mit Fahrzeugen an Gefahrenstellen reduzieren. Ein Appell an alle Verkehrsteilnehmer mit Hinweisschildern oder Straßenbeschriftungen senden. Die Wahrnehmung der Radfahrer z.B. durch Westen, Kleidung, Beleuchtung muss verbessert werden.
4. Alle Ideen sind oben genannt.

5. Alle Interessensgruppen müssen wieder mit dem Willen, konstruktiv einen Kompromiss und einen Fahrplan für die Zukunft zu finden, zusammenarbeiten.

Es stellen sich viele Fragen, hier nur ein Teil:
Was und vor allem wo werden die Freitaler zukünftig arbeiten? (Zurzeit pendeln 80% der Werktätigen aus bzw. ein!)

Welche Fortbewegung werden sie nutzen? (Ist der jetzige ÖPNV noch zeitgemäß? Welche technischen Revolutionen stehen vor der Umsetzung?....)

Welche Entfernungen sind zu überwinden, um sich die Bedürfnisse zu erfüllen (Schule, Einkauf, Freizeit,...)?

Lösungsideen: Kommunikation mit Rad AG verbessern. Vorstellungen und Wünsche statt Forderungen. Öffentliche Diskussion medial unterstützen, um Interessen abzugleichen. Unterstützung des Prozesses durch Mediator. Bekanntmachung von Alternativrouten mit höherer Sicherheit. Verkehrsteilnehmerschulungen. Gleiche Ahndung von Verkehrsverstößen von allen Verkehrsteilnehmern.